Einmal mehr blickte am 15. und 16. September die Fachwelt zum Thema „Mobilität der Zukunft“ nach Pörtschach. Gleich zwei Veranstalter nutzten die Expertise des Automatisierungsprojekts SURAAA, um zu neuesten Erkenntnissen in der E-Mobilität, zum autonomen (fahrerlosen) Fahren und zu Zukunftsszenarien der Mobilität zu gelangen.
„Automatisierte Mobilität – Praxis und Zukunft“ unter diesem Thema startete ab Donnerstagmittag ein zweitägiges Veranstaltungsangebot mit europaweitem Fachpublikum. In einer Kooperation mit SURAAA hat der IÖB (Innovationsfördernde öffentliche Beschaffung) aus Wien, eine inhaltliche Brücke zwischen dem Personen- und dem Gütertransport der Zukunft konstruiert und boten so den rund 80 Gästen ein abwechslungsreiches Programm. Nach einer Videobotschaft durch Ministerin Leonore Gewessler (BMK) und der Begrüßung durch die Pörtschacher Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz, erläuterte Landesrat Sebastian Schuschnig die Mobilitätsstrategie des Landes Kärnten: „Zukunftsfitte Mobilitätslösungen werden uns auf vielfältige Weise beschäftigen. Einerseits brauchen wir Lösungen, um sowohl die drohende Lücke im Personalbereich als auch bei Verbindungen und Taktungen im ÖPNV zu schließen, andererseits müssen wir Antworten auf die Frage zu neuen Antriebsformen, wie z.B. den Wasserstoff finden. Mit unserem Projekt SURAAA sind wir dabei auf einem guten Weg, einen Teil dieser Antworten zu finden.“
Michael Nikowitz vom BMK hielt fest, dass die Sicherheit im Zusammenspiel aller neuen Mobilitätsformen an oberster Stelle stehen muss: „Testen, testen, testen! Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Eine wichtige Aufgabe der öffentlichen Hand ist es, die Testmöglichkeiten zu ermöglichen, um die Entwicklung weiter voranzutreiben.“ Dass es auch bei der Automatisierung von Gütermobilität und Arbeitsmaschinen stetig vorangeht zeigte Eva Tatschl-Unterberger von Digitrans in ihrem Impuls, verdeutlichte aber, dass gerade in der Definition des autonomen Fahrens noch gravierende Unterschiede zwischen verschiedenen Anbietern gibt. Hier fordert sie schnellstens eine klare Anpassung unter den Systemen, um auf allen Ebenen im internat. Vergleich mitzuhalten. Martin Russ, Geschäftsführer der Austriatech, einer 100%-Tocher des BMK, sieht viel Bewegung im Thema, mahnt aber zur Geschlossenheit und Zusammenarbeit. Aus seiner Sicht gibt es z.B. auf europäischer Ebene noch zu wenig Einigkeit im gemeinsamen Rechtsrahmen und noch zu große Unterschiede, hinsichtlich Anzahl und Komplexität der Anforderungen, die erfüllt werden müssen.
Ein Thema, das auch bei den abendlichen Seegesprächen mit Vertretern des Bundesministeriums, der Bundesbeschaffung und Vertretern des Landes Kärnten im Zentrum der Diskussion stand: „Nur in Allianz und in gemeinsamer Einigkeit, werden wir sowohl auf Landes- als auch Bundesebene in dem Tempo vorankommen, welches notwendig ist, um im europaweiten und internationalen Vergleich mitzuhalten. Der Austausch untereinander muss noch mehr forciert werden. Denn in diesem jungen Thema müssen wir voneinander lernen. Wir in Kärnten haben uns dazu entschlossen, mit dem Projekt SURAAA unseren Anteil zu leisten und befinden uns auf einem guten Weg.“ zeigt sich Albert Kreiner, Leiter der Abt. 7 (Wirtschaft und Mobilität) vom Amt der Kärntner Landesregierung zufrieden.
Der zweite Veranstaltungstag stand im Zeichen der Praxistests: Am Monte-Carlo-Platz, im Ortszentrum von Pörtschach, wurden unterschiedlichste Mobilitätslösungen – vom automatisierten (fahrerlosen) Shuttle, über autonome Arbeitsmaschinen, verschiedene Mobilitätsdienstleistungen bis zu e-Mopeds, e-Scooter zum Testen angeboten. Eine gute Gelegenheit, um schon jetzt hautnah erleben, was in wenigen Jahren unseren Mobilitätsalltag darstellen wird. Sehr zufrieden zeigten sich die Veranstalter Stefan Maier von der IÖB und Gerhard Zotter, Geschäftsführer der BBG. Am Programm standen auch spannende Workshops von Digitrans und ALP.Lab bzw. von Ioki aus Deutschland.
Begonnen hat das reichhaltige Programm am Donnerstagvormittag für Teilnehmer des 1. Mobilitätstages der Wirtschaftskammer. Auf dem Wasserweg angereist, konnten die Besucher die Weiterreise mit unterschiedlichen Mobilitätsangeboten, wie e-Scooter oder e-Bikes absolvieren. Bei der Expo am Monte-Carlo-Platz zeigten Aussteller die neuesten e-Automodelle, e-Roller, e-Bikes und Scooter. Im Zentrum des Interesses stand der fahrerlose Shuttlebus von SURAAA, inkl. Praxistest. Weiter ging es im see:PORT mit Vorträgen u.a. von SURAAA-Projektleiter Walter Prutej, der einen Ausblick über die Entwicklungen in der automatisierten Mobilität gab und Zukunftsszenarien skizzierte.