Am 16. und 17. August 2023 trafen sich Vertreter*innen des Regionalverkehr Köln (RVK) mit Mobilitätsexpert:innen von Land Kärnten, Stadt Klagenfurt und den Verkehrsbetrieben in Pörtschach am Wörthersee. Im Zentrum stand ein informeller Austausch zu aktuellen Projekten und ein Ausblick auf eine vertiefende Zusammenarbeit bei der Optimierung des täglichen Verkehrsgeschehens in allen Bereichen, inklusive dem autonomen Fahren.
Geht es um die Mobilität, so sind die Herausforderungen in Zukunft groß: Innovative Verkehrsleitsysteme, neue Antriebsformen und die rasende Digitalisierung bieten zwar jede Menge Möglichkeiten, doch die Entwicklungsaufwände sind erheblich. Darum traf sich eine Expert:innen-Gruppe, mit Vertreter:innen von Land Kärnten, Stadt Klagenfurt, dem Verkehrsverbund und Klagenfurt Mobil mit Kolleg:innen aus Köln zu einer zweitägigen Arbeitsklausur im see:PORT in Pörtschach. Ziel: Die gemeinsame Arbeit zu vertiefen!
Gestartet wurde umfassend mit dem autonomen Fahren, der Mobilität der Zukunft, danach kam es zu Besichtigung und Präsentation des Mobilitätsknotens beim Lakeside Park und des neuen Smart Climate Lab durch Gordana Krstic von der Stadt Klagenfurt und zu einem Informationsaustausch zu aktuellen Mobilitätsthemen und den Learnings daraus. Den Auftakt zu Tag zwei gestaltete Irmgard Mandl-Mair, Abteilung 7 vom Amt der Kärntner Landesregierung. Das Projekt GIP (Graphenintegrations-Plattform) bietet der Verwaltung und den Behörden einen Überblick über die bundesweite Verkehrsinfrastruktur, indem alle wesentlichen Informationen gebündelt und in Echtzeit vorliegen. Zusammengefasst werden dabei alle Verkehrsarten (Motorisierter Individualverkehr, Öffentlicher Verkehr, Radfahren, zu Fuß gehen). Eine digitale Lösung präsentierte ihr Kollege Peter Zenkl, Projektkoordinator für „Go Happy“. Mit der Handy-App, die gleichzeitig als Fahrschein fungiert und mit der man günstiger unterwegs sein kann, wollen die Kärntner Linien Gelegenheitsfahrer zum Umstieg auf Öffis bewegen: „Man drückt am Smartphone vor dem Betreten des Verkehrsmittels auf Start und am Ende drückt man Stopp,“ erklärte Zenkl den deutschen Gästen die Einfachheit des Systems. Und auch das nächste Landesprojekt der Abteilung 7 garantiert nicht nur Nachhaltigkeit, sondern war auch Diskussionspunkt zur künftigen Zusammenarbeit der beiden Projektpartner: Gerald Miklin stellte „H2Carinthia“ vor und belegte Fortschritte auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Mobilität. Er verglich die Diesel-, E- und H²-Nutzung bei den öffentlichen Bussen und strich die Vorzüge von Wasserstoff heraus. Ein Thema, das Thomas Schmalen vom Kölner Regionalverkehr aufgriff, um auf eigene Projektfortschritte derer H2-Busflotte zu verweisen. Ein Bereich, in dem künftig noch mehr kooperiert wird. Neben digitalen Assets wurde einer Diskussion viel Raum eingeräumt: Der geplante Grüne Mobilhof in Bergisch Gladbach und das Aus- und Weiterbildungszentrum für klimaneutrale und digitale Mobilität in Mechernich stellen Projekte dar, die Potenzial haben, die Mobilitätslandschaft in Deutschland nachhaltig zu verändern. Ein Modell, dass auch in Kärnten Schule machen könnte.
Stefan Guggenberger vom Magistrat Klagenfurt stellte die EU Cities Mission 2030 vor. Ziel ist, bis 2030 eine klimaneutrale Stadt zu werden. Anhand von Statistiken zeigte er die bereits erzielten Fortschritte auf. Den Abschluss bildeten Präsentationen der DiMoK – Digitale Mobilitätsservices Kärnten durch Christoph Waldner sowie das KASSA.AST-Projekt durch Jacqueline Müller. In seiner Replik auf die zweitägige Klausur unterstrich Albert Kreiner, stellvertretend für Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig, die Wertigkeit dieser zwei Arbeitstage und stellte sicher, dass der Austausch auf den Arbeitsebenen weiter ausgebaut wird. Und auch Walter Prutej, Projektleiter SURAAA, begrüßte das arbeitsintensive Zusammentreffen und motivierte zur Vertiefung der Themen auf allen Ebenen, insbesondere in den Zukunftsbereichen H2 und autonomes Fahren. Den stimmungsvollen Rahmen, zwischen den Workshops bot eindeutig der Wörthersee. Sowohl auf dem Wasser, als auch am Seeufer wurde den deutschen Gästen auch die hohe Qualität des Kärntner Tourismus nähergebracht.