Der Verkehr gehört nicht nur in Kärnten zu den größten CO2-Verursachern. Darum zählt jeder Kilometer, den man künftig durch attraktive ÖPNV-Angebote einspart. Aktuell liegen rund 40 % aller PKW-Fahrten unter einer Fahrtstrecke von 2,5 km! Die erste und die letzte „Meile“ ist die größte Herausforderung für ÖPNV-Anbieter. Das Forschungsprojekt CATAPULT beschäftigte sich am 20. und 21. Oktober im Rahmen verschiedenster Workshops in Klagenfurt am Wörthersee mit diesem und weiteren Themen und gelangte zu wesentlichen Erkenntnissen.
Im Rahmen des EU-Projektes CATAPULT wurde, unter der Leitung von AustriaTech gemeinsam mit SURAAA (Smart Urban Region Austria Alps Adriatic), auch heuer wieder mit 10 Forschern, an der raschen Weiterentwicklung der Mobilität, insbesondere des autonomen Fahrens, gearbeitet.
Ziel der Workshops war es, sich in angeleiteten Prozessen mit den Bedürfnissen und Herausforderungen unterschiedlicher Nutzer*innengruppen (Seniorinnen und Senioren, Kinder und Jugendliche, Personen mit körperlichen und kognitiven Einschränkungen, Integrationspädagoginnen) auseinanderzusetzen. Denn die Mobilitätssystem der Zukunft werden nur dann entsprechende Akzeptanz finden, wenn sie für ALLE (!) leicht zugänglich werden.
Ein Aspekt ist die Barrierefreiheit! Dieses zentrale Thema war auch Inhalt des ersten Tages in vier Workshops mit insgesamt 30 Teilnehmer*innen, bestehend aus Senior*innen, Personen mit körperlicher Einschränkung sowie deren Assistenzpersonen. Und hier entsteht Handlungsbedarf bereits bei den Haltenstellen: Stufenlos zugängliche Haltestellen für einen barrierefreien Einstieg in das jeweilige Transport-Fahrzeug, barrierefreie Fahrgast-Informationen oder ein Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen standen auf der Wunschliste ganz oben. Ähnlich der Bedarf bei Bussen: Mit (elektrischen) Rampen, Sitz- und Sicherheitsvorrichtungen und barrierefreien Fahrgast-Informationen würde die Teilnahme am Öffentlichen Nahverkehr erheblich attraktiviert und erleichtert werden.
Vergleichbar mit einem Planspiel unter dem Titel „Serious Games“, näherte man sich am zweiten Tag mit Vertreter*innen von Land Kärnten, der Stadt Klagenfurt, Verkehrsunternehmen (KMG) sowie Forschungseinrichtungen und Bildungsträgern im spielerischen Prozess den Problemstellungen an.
Fazit der beiden Workshop-Tage: Nur wenn sich alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen einfach und leicht auf unterschiedlichen Mobilitätsangeboten bewegen können, wird die Akzeptanz in der Bevölkerung steigen und der Umstieg gelingen.